Der
Fall Gurlitt hat das in Deutschland lange stiefmütterlich behandelte Thema Raubkunst mit Ausrufezeichen auf die Tagesordnung gesetzt. Eine eigens eingerichtete Taskforce soll nun die Provenienzen der Gemälde ermitteln. Was aber kann man tun, wenn sich im eigenen Familienbesitz
Raubkunst befindet? Im
SZ-Magazin erzählen vier Personen von ihren Versuchen, die rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen und die Werke zu restituieren. Darunter der Politikwissenschaftler Sebastian Neubauer, dem von seinem Großvater
Gustave Dorés Gemälde "Die spanische Tänzerin" vererbt wurde: "Ich habe auch bei
Lost Art angerufen, weil ich dachte, dass die alles tun würden, um den rechtmäßigen Besitzer zu finden. Aber eine nette Mitarbeiterin meinte, wenn sich jetzt ein paar Jahre lang niemand meldet, na, dann könne ich ja froh sein und das Bild behalten. Da denkt man sich:
Was wollt ihr eigentlich? Ich möchte dieses Bild nicht. Ich möchte es endlich loswerden. Aber
Lost Art, Kultusministerium, Pariser Museen, jüdische Museen, Kunsthistoriker: Überall werde ich nur weiterverwiesen. Es gibt in diesem Land offensichtlich keinen Ansprechpartner und
keine institutionelle Unterstützung für die private Restitution von Raubkunst."